Poolpflege

Bio oder Chemie: Welche Wasseraufbereitung ist für meinen Pool die Richtige?

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Ob Sie Ihr Poolwasser biologisch oder chemisch aufbereiten, ist in erster Linie eine Geschmacksfrage: Möchten Sie einen Naturpool, der ähnlich wie ein Badesee durch Mikroorganismen gereinigt wird oder möchten Sie desinfiziertes Wasser ähnlich wie in einem Schwimmbad? Beide Wasseraufbereitungsarten haben ihre Vorteile und sind in Fertigschwimmbecken möglich: Bei einer biologischen Wasseraufbereitung wird dem eigentlichen Swimmingpool eine bepflanzte Filterzone vorgeschaltet, die direkt am Schwimmbecken sein kann oder auch einige Meter entfernt stehen kann. Der Naturpool ist also in einen Schwimm- und einen Reinigungsbereich aufgeteilt – etwa 90 Prozent der Fläche steht zum Schwimmen zur Verfügung, die Filterzone nimmt etwa 10 Prozent der Fläche ein. Sie besteht aus Kies, Granulat und Wasserpflanzen. Mithilfe einer Pumpe wird die Filterzone kontinuierlich von Poolwasser durchströmt. Die Nährstoffe des Poolwassers werden im Filtersubstrat eingelagert und von der Biomasse abgebaut. Mikroorganismen reinigen das Wasser zuverlässig auf natürliche Art und Weise und halten es dauerhaft im Gleichgewicht. Wasser in Naturpools hat Trinkwasserqualität, ist besonders weich und angenehm auf der Haut. Auch ein beheizter Pool kann je nach Konstruktion mit einer Biofiltration kombiniert werden. Damit sich die Mikroorganismen auf die Temperaturen einstellen können, ist ein langsames Aufheizen empfehlenswert.   Bei der chemischen Wasseraufbereitung ist die Zugabe von anorganischem Chlor die gängigste Form, denn es tötet Keime schnell, zuverlässig und kostengünstig ab. Chlorgeruch, Haut- und Augenreizungen, die man vielleicht aus den Freibädern seiner Kindheit kennt, entstehen, wenn zu wenig freies und wirksames Chlor im Schwimmbadwasser ist. Dann bilden sich nämlich zum Beispiel Chlorstickstoffverbindungen, die die unangenehmen Nebenwirkungen verursachen. Liegt der Wert an freiem und wirksamem Chlor bei circa 0,3 mg pro Liter, sind diese Nebenwirkungen nicht zu befürchten. Zusätzlich wichtig ist ausreichend Frischwasserzusatz und eine einwandfrei funktionierende Filtration. Dann ist Chlor als Desinfektionsmittel die erste Wahl.

Eine Alternative ist die Wasseraufbereitung mit sogenanntem Aktivsauerstoff. Hierbei wird Wasserstoffperoxyd (H2O2) ins Wasser gegeben. In Wasser löst sich das Peroxyd auf wiederum zu Wasser (H2O) und zweiwertigem Sauerstoff (O2). Es hat eine gut desinfizierende Wirkung. Nebenwirkungen können sich keine einstellen, selbst wenn die Dosierung mal nicht ausreichend ist. Insgesamt ist die Desinfektionswirkung im Vergleich zum Chlor aber wesentlich schwächer.

Auch Ozon kann zur Wasseraufbereitung eingesetzt werden. Da die Verfahrenstechnik hierzu allerdings sehr aufwendig ist, bleibt die Verwendung von Ozon in der Praxis dem öffentlichen Schwimmbad vorbehalten. Allerdings sind verschiedene Systeme am Markt, die in ihrer Typenbezeichnung das Wort Ozon führen. In der Regel handelt es sich hierbei um Elektrolysen von Kochsalz.

Neben den oben genannten Verfahren findet man häufig die Kochsalzelektrolyse als sogenanntes Desinfektions- oder Wasseraufbereitungsverfahren. Hierbei  wird Kochsalz (NaCl) ins Beckenwasser gegeben und über eine Elektrolysezelle zerlegt in Natronlauge und Chlor. Es handelt sich hierbei also um nichts anderes als um eine Desinfektion mit Chlor. Nur wird das Chlor vor Ort im Beckenwasser produziert.

Generell gilt: je gründlicher Sie sich vor dem Baden abduschen und Schmutz, Kosmetika und Sonnenschutzmittel entfernen, desto sauberer bleibt das Poolwasser. 

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